Der Klimawandel und die Anpassung an den Klimawandel sind das Schwerpunktthema des Aktionsbündnis für nachhaltige Bananen (ABNB). Die Bananenlieferkette soll nachhaltiger und damit resilienter gegenüber dem Klimawandel werden.
Die wissenschaftliche Grundlage für das Schwerpunktthema des ABNB bildet die neue Studie „Climate change and its effects on banana production in Colombia, Costa Rica, the Dominican Republic, and Ecuador“, die HFFA Research GmbH und das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) im Auftrag der GIZ und des ABNB erstellt haben. Finanziert wurde die Studie durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Die gesamte Studie steht Ihnen auf Englisch und Spanisch zum Download zur Verfügung. Die Downloadlinks finden Sie hier (Englisch) und hier (Spanisch).
Die Ergebnisse der Studie wurden am 10. Dezember in einer Onlineveranstaltung von den Autoren Dr. Steffen Noleppa (HFFA Research GmbH) und Prof. Dr. Christoph Gornott (PIK) vorgestellt. Die Präsentation kann hier heruntergeladen werden.
Übersicht über die Studie
Die Studie nimmt die Hauptbananenanbauregionen von Costa Rica, der Dominikanischen Republik, Ecuador und Kolumbien in den Blick und untersucht, wie sich der Klimawandel dort bereits bemerkbar gemacht hat und sich in den nächsten 50 Jahren noch auswirken wird.
Sehr deutlich wird, dass verheerenden Tropenstürme, wie etwa kürzlich Iota und Eta in Mittelamerika, kein Einzelfall bleiben werden. Vielmehr nehmen diese Ereignisse in der Zukunft zu und stellen damit eine große Unsicherheit für die Bananenproduktion dar. In Honduras fiel zuletzt die Hälfte der gesamten Bananenproduktion den Tropenstürmen zum Opfer. Auch in Nicaragua und Guatemala sind tausende Hektar Bananenanbaufläche betroffen. Die Studie zeigt: durch Extremwetterereignisse können 80% oder gar die gesamte Ernte vernichtet werden.
Im Hinblick auf Ertragsverluste, verursacht u. a. durch veränderte Temperaturen und Niederschlagsmengen, wird deutlich: In den untersuchten Ländern könnte der Klimawandel lediglich für Teile der Bananenanbauregion El Oro in Ecuador der Klimawandel zuträglich sein. Alle anderen Regionen sind mindestens schwach, andere sehr stark gefährdet.
Rechnet man weitere Faktoren, die durch den Klimawandel getrieben werden mit ein, so etwa die Verbreitung von Pflanzenkrankheiten und Pilzen, zeigt sich ein drastisches Bild: Ausnahmslos alle Regionen müssen mit Ertragsverlusten in einer Spannbreite von -3 % bis -20 % rechnen.
Die Studie nimmt zunächst in Überblickskapiteln die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft und Beobachtungen und Projektionen der Entwicklung des Klimas in auswählten Bananenproduktionsregionen in Lateinamerika in den Blick. In einem zweiten Teil werden durch eine nachträgliche Analyse und Projektionen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Erträge in der Bananenproduktion von 1990 bis heute beziehungsweise bis 2070 in Hauptanbauregionen beschrieben. In einem dritten Teil untersuchen die Autoren weitere klimawandelgetriebene Faktoren, die Bananenerträge beeinflussen. Die Studie schließt mit Empfehlungen von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel für private und öffentliche Entscheidungsträger.